Wie erkenne ich eine gute Reitschule?
1. HALTUNGSSYSTEM
In Reitschulen wird ein Pferd mehrheitlich zwei Stunden pro Tag eingesetzt. Die
restliche Zeit verbringt das Tier in seiner Stallumgebung. Deswegen hat die Art
des Haltungssystems einen besonders wichtigen Einfluss auf sein Wohlbefinden.
Eine Gruppenauslaufhaltung mit permanentem Auslauf und regelmässigem Weidegang
kommt den natürlichen Bedürfnissen der Pferde am nächsten.
2. SOZIALE KONTAKTE
Als Optimalfall wird die Gruppenhaltung betrachtet. Wenn die Pferde einzeln
eingestallt werden, ist aus Tierschutzsicht zumindest direkter Kontakt im
Auslauf und auf der Weide notwendig.
3. HYGIENE
Im Stall sollte es hell, luftig und sauber sein. Genügend trockene und saubere
Einstreu ist notwendig. Wasser sollte immer vorhanden sein. Optimal ist, wenn
jedes Pferd sein eigenes, passendes Sattel- und Zaumzeug zur Verfügung hat.
Pferdegerechte und gesunde Futtermittel sind Voraussetzung.
4. GESUNDHEIT
Stall, Auslauf und Weiden müssen periodisch auf mögliche Verletzungsgefahren (z.
B. vorstehende Teile, Nägel, angenagte Bretter etc.) untersucht werden. Gesunde
Pferde haben ein glänzendes Fell ohne kahle Stellen. Augen, keine verklebten
Nüstern und kein Ausfluss sind ebenfalls Hinweise auf eine gute Gesundheit. Die
Pferde sollten weder zu dick noch zu dünn sein. Die Hufe sind normalerweise
regelmässig geformt und weisen keine Risse auf.
5. REITSTUNDE
Zur Reitstunde gehören neben dem Reiten auch das Putzen, Satteln und Zäumen des
Pferdes vor, sowie das Versorgen nach der Reitstunde. Zu Beginn sollten die
Pferde 5 bis 10 Minuten im Schritt eingeritten werden. Während der Reitstunde
ist die Gehrichtung immer wieder zu wechseln. Zum Schluss gibt es für Ross und
Reiter eine Auslaufphase von 5 bis 10 Minuten.
6. UMGANG
Die Pferde sollten gelobt und nicht bestraft werden. Ein ruhiger, sorgsamer
Umgang ist Voraussetzung jeder guten Pferdehaltung. Die Zügel sollten locker
gehalten werden. Hilfszügel müssen richtig eingesetzt werden, um den Tieren
nicht zu schaden. Ein Pferd darf weder angeschrien noch geschlagen werden.
Sporen und Peitsche dienen nicht dazu, das Pferd zu bestrafen.