Der Tierschutz in der Schweiz

Nutztiere

Sie haben Anrecht auf ein tiergerechtes Leben, einen schonenden Umgang und einen Tod ohne Leiden.

KÜHE
Dank unseren Kampagnen und Labels kommen 80 % der Schweizer Milchkühe regelmässig auf die Weide. Nun konnten wir eine Gesetzesänderung durchsetzen, welche auch die Mutterkuhhaltung fördern wird. Bisher durfte die Milch aus dieser Produktion nicht verkauft werden, solange die Kälber bei der Mutter tranken, ein Verlustgeschäft für den Bauer. Durch den Wegfall der unsinnigen Vorschrift wird diese besonders tierfreundliche Haltungsform von Kühen und Kälbern wieder möglich.

SCHWEINE
50 % der Schweizer Mastschweine erhalten Auslauf aus dem Stall, und einzelne Betriebe haben sogar auf Freilandhaltung umgestellt. Diese tierfreundlichen Haltungsformen wollen wir mit kontrollierten Labels weiter fördern. Ziel ist, dass alle Schweine bei uns ins Freie kommen. Als einziges Land weltweit schreibt die Schweiz bei der Kastration der männlichen Ferkel seit 2010 die Narkose vor. Allerdings stellte der STS-Kontrolldienst gravierende Mängel an den Geräten fest, die inzwischen von den Herstellern behoben wurden. Nächstes Ziel ist, die Handhabung und Wartung der Geräte in den Betrieben zu optimieren. Kein einziges Ferkel soll beim Eingriff leiden müssen.

HÜHNER
Während die Käfighaltung in der Schweiz schon lange verboten ist und die Freilandhaltung immer mehr an Boden gewinnt, bestehen immer noch ungelöste Probleme. Das Schreddern von männlichen Küken ist jetzt verboten, aber getötet werden sie immer noch, weil sie für die Wirtschaft keinen Wert haben. Die Methode zur Geschlechterbestimmung im Ei existiert zwar, ist jedoch noch nicht praxisreif. Sobald dies der Fall ist, werden wir uns für eine rasche Umsetzung in der Industrie einsetzen. Ein anderes Problem ist das «entsorgen» von ausgedienten Legehennen. Für den Transport in den Schlachthof werden sie lebend in Behälter verpackt, oft nicht sehr schonend. Es bestehen andere Methoden, die wir in der Branche zum Tragen bringen wollen. In Zusammenarbeit mit Schlachtbetrieben engagieren wir uns für die Einführung der schonenderen Gasbetäubung anstelle der problematischen Elektrobetäubung am Fliessband.

TRANSPORTE, SCHLACHTUNGEN
In Arbeitsgruppen des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV und Fachgruppen der Branche vertreten wir die Interessen des Tierschutzes. Für seriöse Fleischlabels kontrolliert der STS-Kontrolldienst Transporte und Schlachtungen. Und mit Vorstössen im Parlament setzen wir Druck für unsere Forderungen zugunsten der Nutztiere auf.